1. „Was ist Budō eigentlich?“

Budō ist der Versuch, sich selbst zu verstehen, während man so tut, als würde man kämpfen. Der wahre Gegner ist nur das Echo im eigenen Herzen.

 

2. „Wie lange dauert es, bis ich gut werde?“

Gutes entsteht nicht mit der Zeit, sondern mit Aufmerksamkeit. Wer eilig ist, läuft immer an sich selbst vorbei.

 

3. „Warum wiederholen wir einfache Bewegungen so oft?“

Weil Tiefe nicht durch Vielfalt entsteht, sondern durch Durchdringung. Ein Tropfen, der immer wieder fällt, formt Stein.

 

4. „Braucht man viel Kraft?“

Kraft ohne Klarheit ist nur Lärm. Ruhe ist oft stärker als ein angespannter Arm.

 

5. „Warum kämpfen wir eigentlich, wenn es doch um Frieden geht?“

Weil Frieden ohne Stärke nur Hoffnung ist. Wer sich selbst kennt, muss niemandem etwas beweisen.

 

6. „Was soll ich tun, wenn ich Angst habe?“

Angst ist ein Lehrer, kein Feind. Setz dich neben sie wie neben einen alten Freund und hör zu, bevor du handelst.

 

7. „Wie erkenne ich, ob eine Technik funktioniert?“

Wenn sie ohne Zwang entsteht. Was erzwungen ist, zerbricht schnell. Was natürlich fließt, trägt weit.

 

8. „Warum sind die Bewegungen so weich?“

Weil Weiches überlebt und Hartes bricht. Selbst der Berg folgt dem Wasser, auch wenn es lange dauert.

 

9. „Was bedeutet Respekt im Dōjō?“

Respekt ist die Kunst, den anderen zu sehen, ohne sich selbst zu verlieren.

 

10. „Wie bleibe ich motiviert?“

Motivation ist ein Funke. Gewohnheit ist das Feuer. Verlass dich nicht auf Funken.

 

11. „Gibt es einen Sinn hinter all dem?“

Der Weg enthüllt sich nicht am Anfang, sondern erst beim Gehen.

 

12. „Werde ich irgendwann perfekt?“

Perfektion ist eine Fata Morgana. Je näher du kommst, desto weiter entfernt sie sich. Der Weg ist ehrlicher als das Ziel.

 

13. „Was mache ich, wenn ich Fehler mache?“

Fehler sind Fußspuren. Wer keine macht, bewegt sich nicht.

 

14. „Warum üben wir in Stille?“

Stille vergrößert das, was im Inneren arbeitet. Im Lärm hört man nur die Welt, in der Stille hört man sich selbst.

 

15. „Was ist das Wichtigste im Training?“

Anwesend sein. Nicht nur körperlich, sondern mit Herz, Atem und Geist.

 

16. „Bin ich nicht schon zu alt, um zu beginnen?“

Alter ist eine Zahl, die der Körper trägt, nicht der Geist. Der erste Schritt kennt kein Alter.

 

17. „Was, wenn ich keine besondere Begabung habe?“

Begabung ist nur der erste Schritt. Beharrlichkeit ist der zweite. Der zweite trägt weiter als der erste.

 

18. „Warum üben wir manchmal langsam, manchmal schnell?“

Langsam enthüllt, was schnell verborgen bleibt. Schnell zeigt, was langsam vorbereitet hat.

 

19. „Was mache ich, wenn ich mich überfordert fühle?“

Überforderung ist ein Zeichen, dass der Horizont sich erweitert. Atme, verkleinere den Schritt, aber bleib auf dem Weg.

 

20. „Kann ich Budō in den Alltag tragen?“

Budō beginnt auf der Matte und zeigt seinen wahren Wert erst außerhalb davon. Jede Begegnung ist ein neues Training.

 

21. „Wie weiß ich, ob ich Fortschritte mache?“

Wenn du weniger fragst, ob du vorankommst, und mehr bemerkst, was sich in dir verändert.

 

22. „Warum trainieren wir mit Waffen?“

Eine Waffe macht sichtbar, was mit leeren Händen verborgen bleibt. Sie zeigt jede Unachtsamkeit und jede Spannung. Wer mit einer Waffe übt, lernt Klarheit, Distanz und Verantwortung. Die Klinge ist kein Werkzeug zum Kampf, sondern ein Spiegel für Haltung und Geist.

 

Warum sage ich im Training immer spielt?“

Spiel ist die leichteste Form des Lernens. Wenn wir spielen, öffnen wir Herz und Geist, ohne den Druck, alles richtig machen zu müssen. Ein Löwenjunges lernt nicht durch Anspannung zu jagen, sondern durch Spiel, geführt von der Mutter. Was im Spiel entsteht, trägt später den Ernst mit größerer Leichtigkeit. Wer spielt, lernt tiefer, schneller und natürlicher als jemand, der sich verkrampft anstrengt. In der Freiheit des Spiels zeigt sich der wahre Körper und der klare Geist.

 

Dai Shihan Sascha Uvira

大師範 サシャ・ウヴィラ

Der Text ist geistiges Eigentum und jegliche Weiternutzung ohne Erlaubnis wird zur Anzeige gebracht.